Unsere Augen ermöglichen uns, die Welt in ihrer ganzen Vielfalt wahrzunehmen. Doch viele Menschen schenken ihrer Augengesundheit erst dann Aufmerksamkeit, wenn sich erste Probleme bemerkbar machen. Dabei ist es möglich, durch präventive Maßnahmen und einen bewussten Lebensstil das Sehvermögen langfristig zu erhalten.
In diesem Beitrag erfahren Sie, welche Faktoren die Sehkraft beeinflussen, welche häufigen Erkrankungen es gibt, und was Sie aktiv für Ihre Augengesundheit tun können.
Warum ist Augengesundheit so wichtig?
Die Augengesundheit bestimmt maßgeblich – wenn auch nicht immer offensichtlich – unsere Lebensqualität und unser allgemeines Wohlbefinden. Ob wir im Alltag klar und scharf sehen können, beeinflusst unsere Mobilität, unsere Arbeitsfähigkeit und auch unser soziales Leben.
„Der Sehsinn ist für bis zu 80 Prozent der Informationen über die Umgebung zuständig.“
– Universität Tübingen1
Doch viele Menschen schenken der Augengesundheit erst dann Aufmerksamkeit, wenn bereits erste Sehprobleme auftreten. Dabei lassen sich viele Augenerkrankungen wie Makuladegeneration, Grauer Star oder Grüner Star durch präventive Maßnahmen hinauszögern oder sogar vermeiden. Regelmäßige Sehtests beim Augenarzt sind der beste Weg, um Erkrankungen und damit verbundene Sehstörungen frühzeitig zu erkennen.
Ergänzend dazu helfen eine ausgewogene Ernährung, regelmäßiger Sport, eine bewusste Augenhygiene und ein Bewusstsein für die Risiken von Bildschirmarbeit, um die Sehkraft langfristig zu erhalten.
Wer frühzeitig auf seine Augen achtet, trägt dazu bei, seine Sehfähigkeit bis ins hohe Alter zu bewahren.
Häufige Augenerkrankungen und ihre Auswirkungen
Der offensichtlichste Feind der Augengesundheit sind Augenkrankheiten. Derer gibt es viele – einige wichtige stellen wir Ihnen hier vor.
Altersbedingte Makuladegeneration (AMD)
Die altersbedingte Makuladegeneration (AMD) ist eine der häufigsten Ursachen für Sehverschlechterung mit zunehmendem Alter. Sie betrifft die Netzhautmitte und kann das zentrale Sehvermögen erheblich beeinträchtigen.
Besonders problematisch ist, dass sich das Frühstadium kaum bemerkbar macht. Regelmäßige Augenuntersuchungen können helfen, Veränderungen frühzeitig zu erkennen und das Fortschreiten der Erkrankung durch entsprechende Therapien zu verlangsamen.
Grauer Star (Katarakt)
Der Graue Star (Katarakt) ist eine altersbedingte Trübung der Augenlinse, die zu getrübtem, verschwommenem Sehen führt. In der Regel schreitet die Erkrankung langsam voran, lässt sich aber nicht medikamentös beeinflussen.
Eine Katarakt-Operation, bei der die getrübte Linse durch eine künstliche ersetzt wird, kann das Sehvermögen wiederherstellen.
Grüner Star (Glaukom)
Beim Grünen Star (Glaukom) führt ein erhöhter Augeninnendruck zur Schädigung des Sehnervs. Die Erkrankung bleibt oft lange unbemerkt, da sich der Sehverlust schleichend entwickelt. Regelmäßige Sehtests und eine frühzeitige Therapie können helfen, Schäden zu minimieren.
Trockene Augen – eine Volkskrankheit
Durch Faktoren wie Bildschirmarbeit, Klimaanlagen oder Umweltverschmutzung leiden viele Menschen unter trockenen Augen. Symptome sind Brennen, Rötungen oder ein Gefühl, als ob sich Sand im Auge befinden würde.
Augentropfen oder die bewusste Reduzierung von belastenden Faktoren können Abhilfe schaffen.
Fehlsichtigkeit und Schielen
Kurzsichtigkeit, Weitsichtigkeit und Alterssichtigkeit können – und sollen – mit Brillen, Kontaktlinsen oder operativen Eingriffen korrigiert werden. Auch Schielen (Strabismus) kann durch Sehtraining oder operative Maßnahmen verbessert werden.
Neben der Korrektur von Fehlsichtigkeiten (die übrigens bei normaler Ausprägung nicht als Krankheit gesehen werden) ist auch die regelmäßige Kontrolle ihres Verlaufs wichtig. Auf diese Weise lassen sich Veränderungen rasch entdecken, um angemessen auf sie reagieren zu können.
3 Möglichkeiten zum langfristigen Erhalt der Sehkraft
Um die Sehkraft möglichst lange zu erhalten und das Risiko für Augenerkrankungen zu reduzieren, gibt es verschiedene Maßnahmen, die in den Alltag integriert werden können. Eine bewusste Ernährung, die richtige Pflege der Augen sowie regelmäßige Bewegung spielen dabei eine entscheidende Rolle. Nachfolgend stellen wir Ihnen die wichtigsten Möglichkeiten zur Förderung der Augengesundheit näher vor:
1. Ernährung für gesunde Augen – welche Nährstoffe helfen?
Eine ausgewogene Ernährung trägt wesentlich zur Erhaltung der Sehkraft bei. Bestimmte Nährstoffe haben einen nachweislichen Einfluss auf die Augengesundheit.
So fördert Vitamin A das Sehen bei Dunkelheit und schützt die Netzhaut vor Schäden.2 Vitamin C ist ein wichtiges Antioxidans, das freie Radikale abfängt und so der vorzeitigen Zellalterung entgegenwirkt.
Wenn auch nicht unumstritten, so schreiben viele den sekundären Pflanzenstoffen Lutein und Zeaxanthin einen positiven Einfluss auf die Augengesundheit zu. Diese Nährstoffe sind in Lebensmitteln wie Brokkoli, Grünkohl oder fettreichem Fisch enthalten.3
Mitunter werden auch Nahrungsergänzungsmittel beworben, um die Augengesundheit zu fördern. Da allerdings nicht jedes Preparat das halten kann, was es verspricht, und mitunter auch Nebenwirkungen auftreten können, sollte hier Rücksprache mit dem Augenarzt gehalten werden.
2. Augenhygiene – warum sie so wichtig ist
Die richtige Augenhygiene spielt eine tragende Rolle bei der Vermeidung von Infektionen und Reizungen. Viele Augenprobleme entstehen durch mangelnde Sauberkeit oder falsche Pflegegewohnheiten. Es ist daher ratsam, sich vor dem Berühren der Augen oder dem Einsetzen von Kontaktlinsen stets gründlich die Hände zu waschen.
Auch Make-up-Rückstände können die Augen belasten. Wer sich schminkt, sollte darauf achten, diese vor dem Schlafengehen vollständig zu entfernen.
Darüber hinaus ist es sinnvoll, regelmäßig frische Handtücher und Kissenbezüge zu nutzen, um das Risiko für Bindehautentzündungen zu verringern. Häufiges Reiben der Augen kann ebenfalls schädlich sein, da dadurch Bakterien in das Auge gelangen und Entzündungen begünstigen.
3. Sport und Augenentspannung für eine bessere Augengesundheit
Regelmäßige Bewegung wirkt sich nicht nur positiv auf die allgemeine Gesundheit aus, sondern auch auf die Augengesundheit. Durch Sport wird die Durchblutung verbessert, was die Versorgung der Augen mit Nährstoffen und Sauerstoff unterstützt. Studien zeigen, dass regelmäßiges Ausdauertraining, wie Joggen oder Radfahren, helfen kann, den Augeninnendruck zu regulieren und so das Risiko für Glaukom zu senken.4
Auch gezielte Augenübungen können zur Entspannung beitragen und helfen, die Augenmuskulatur zu stärken – besonders bei intensiver Bildschirmarbeit. Wer regelmäßig kurze Entspannungsphasen einlegt und Augenyoga oder andere Augenentspannungstechniken nutzt, kann Ermüdungserscheinungen reduzieren. Zudem sind Entspannungsübungen für Menschen mit trockenen Augen oder dem Office-Eye-Syndrom eine wertvolle Ergänzung im Alltag.
Palmieren – Augenübung für müde Augen
Eine einfache, aber effektive Augenübung ist das Palmieren. Dabei werden die Handflächen aneinander gerieben, um sie zu erwärmen, und dann sanft über die geschlossenen Augen gelegt. Durch die Dunkelheit und Wärme entspannen sich die Augenmuskeln, und das Sehsystem kann sich regenerieren. Diese Übung ist besonders hilfreich für Menschen, die lange am Bildschirm arbeiten oder unter trockenen Augen leiden.
Die Übung sollte für etwa zwei Minuten durchgeführt werden, während tief und ruhig geatmet wird. Regelmäßiges Palmieren kann helfen, verspannte Augenmuskeln zu lockern und Augenstress zu reduzieren.
Bildschirmarbeit und das Office-Eye-Syndrom
Langes Arbeiten am Bildschirm kann trockene Augen und verschwommenes Sehen verursachen. Durch die intensive Nutzung digitaler Geräte blinzeln wir deutlich weniger, was dazu führt, dass die Augen nicht ausreichend befeuchtet werden. Dies kann Rötungen, ein Fremdkörper Gefühl und anhaltende Augenreizungen auslösen. Zudem kann langes Starren auf den Bildschirm die Augenmuskulatur überlasten und zu einer vorübergehenden Verschlechterung der Sehschärfe führen.
Eine der effektivsten Maßnahmen zur Entlastung ist das 20-20-20-Prinzip: alle 20 Minuten für 20 Sekunden in 20 Meter Entfernung schauen. Dies gibt den Augen eine notwendige Pause und reduziert die Belastung der Augenmuskulatur. Zusätzlich helfen regelmäßiges Blinzeln, ausreichende Flüssigkeitszufuhr und eine gute Bildschirmpositionierung, das Office-Eye-Syndrom zu vermeiden.
UV-Schutz, um Augenschäden zu vermeiden
Intensive UV-Strahlung kann zu Katarakt und Netzhautschäden führen. Insbesondere Menschen, die sich oft im Freien aufhalten, sind einem erhöhten Risiko ausgesetzt. Starke Sonneneinstrahlung kann die Hornhaut reizen und langfristig zur Bildung von Grauem Star oder sogar Schäden an der Netzhaut führen.
Um die Augen zu schützen, ist das Tragen einer hochwertigen Sonnenbrille mit UV-Schutz essenziell. Brillen mit mindestens UV-400-Filter blockieren schädliche Strahlung und bieten einen effektiven Schutz. Auch breitkrempige Hüte oder Kappen können zusätzlichen Schutz bieten.5
Regelmäßige Sehtests beim Augenarzt
Früherkennung ist der Schlüssel zur langfristigen Erhaltung der Sehkraft. Viele Augenerkrankungen, wie Glaukom, Makuladegeneration oder Diabetische Retinopathie, schreiten schleichend voran und werden erst bemerkt, wenn sie bereits fortgeschritten sind. Durch regelmäßige Sehtests und Untersuchungen können Veränderungen frühzeitig erkannt und geeignete Gegenmaßnahmen ergriffen werden, bevor es zu irreparablen Schäden kommt.
Der Augenarzt überprüft nicht nur die Sehschärfe, sondern auch den Augeninnendruck, die Netzhaut und den Sehnerv, um mögliche Risiken frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.
Empfohlen wird eine augenärztliche Untersuchung bei gesunden Augen mindestens alle zwei Jahre – ab dem 40. Lebensjahr sogar jährlich. Besonders Menschen mit Fehlsichtigkeit, Augenerkrankungen, Bluthochdruck oder Diabetes sollten ihre Augen regelmäßig und mitunter häufiger kontrollieren lassen. Und wenn Sie bemerken, dass Sie plötzlich schlechter sehen, sollte ohnehin umgehend ein Augenarzt aufgesucht werden.
Nehmen wir Ihre Augengesundheit in die Hand
Gutes Sehen bedeutet Lebensqualität – und genau dafür sind wir im AugenCentrum Am Rothenbaum für Sie da. Viele Augenerkrankungen haben einen schleichenden Verlauf und werden von den Betroffenen selbst erst spät bemerkt. Doch mit regelmäßigen Untersuchungen beim Augenarzt können wir frühzeitig Veränderungen erkennen und gezielt eingreifen – sei es mit Medikamenten, Augen-OPs oder zuverlässigen Augenlaserverfahren.
Unser erfahrenes Team begleitet Sie auf Ihrem Weg zu langfristiger Augengesundheit und bestmöglicher Sehkraft – lassen Sie uns gemeinsam aktiv werden.
Mehr über dieses Thema erfahren:
1 Universität Tübingen: Eine Art selektive Wahrnehmung. 02.2019. https://uni-tuebingen.de/universitaet/aktuelles-und-publikationen/newsfullview-aktuell/article/eine-art-selektive-wahrnehmung/. (online am 26.02.2025)
2 MSD Manual: Vitamin-A-Mangel. 08.2024. https://www.msdmanuals.com/de/heim/ern%C3%A4hrungsst%C3%B6rungen/vitamine/vitamin-a-mangel. (online am 26.02.2025)
3Verbraucherzentrale: Lutein – Augenschutz oder Augenwischerei? 11.2024. https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/lebensmittel/nahrungsergaenzungsmittel/lutein-augenschutz-oder-augenwischerei-4945. (online am 26.02.2025)
4 Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft: DOG: Grüner Star und Lebensstil – Sportliche Menschen erkranken seltener an Glaukom. 07.2020. https://idw-online.de/de/news751171. (online am 26.02.2025)