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Schlecht sehen bei Dunkelheit: Ursachen, Risiken und was wirklich hilft

Dunkelheit, Regen, blendende Scheinwerfer und verschwommene Straßenmarkierungen: Wer bei schlechten Lichtverhältnissen unterwegs ist, kennt die Herausforderung. Besonders beim Autofahren können eingeschränkte Sicht und verstärkte Blendempfindlichkeit zu einem echten Sicherheitsrisiko werden. Doch warum sehen wir bei Dunkelheit und Regen schlechter, und was lässt sich dagegen tun?

In diesem Beitrag erklären wir die häufigsten Ursachen für schlechtes Sehen bei Nacht und Nässe, zeigen Risikofaktoren auf und stellen effektive Lösungen vor.

Warum sehen wir bei Dunkelheit schlechter?

Zuerst einmal: Es ist vollkommen normal, dass unser Sehvermögen in der Dunkelheit abnimmt, dies muss aber nicht automatisch eine Augenerkrankung oder eine Sehschwäche sein. Der menschliche Sehapparat ist primär auf Tageslicht ausgelegt, verfügt jedoch auch über Anpassungsmechanismen für das Sehen bei wenig Licht.

Bei schlechten Lichtverhältnissen reagiert das Auge mit der sogenannten Dunkeladaptation:

  • Die Pupillen weiten sich, um mehr Licht einzulassen.
  • Die lichtempfindlichen Sinneszellen, insbesondere die Stäbchen, werden aktiv. Diese übernehmen die Funktion der Stäbchen im Hell-Dunkel-Sehen, auch wenn sie keine Farben unterscheiden können.
  • Die farbwahrnehmenden Zapfenzellen treten in den Hintergrund, was das Farbensehen erschwert.

Diese Anpassung benötigt Zeit – bis zu 30 Minuten, während die Anpassung an Helligkeit deutlich schneller erfolgt. In dieser Phase ist die Sehschärfe reduziert, Kontraste sind schwächer, und die Blendempfindlichkeit steigt.

Auch die Tiefenwahrnehmung ist in der Dunkelheit häufig eingeschränkt, da visuelle Referenzpunkte und Kontraste fehlen. Die Augenlinse kann bei schwachem Licht außerdem nicht mehr so präzise fokussieren wie bei Tageslicht – das erschwert das scharfe Sehen zusätzlich. Besonders beim Autofahren wirkt sich das deutlich aus: Entfernungen lassen sich schlechter einschätzen, und Straßenschilder oder Hindernisse werden erst spät erkannt.

Regen, Feuchtigkeit, schlechte Sicht: Wenn äußere Einflüsse die Sicht erschweren

Regen verschärft die ohnehin reduzierte Nachtsicht und beeinträchtigt das Dämmerungssehen zusätzlich. Tropfen auf der Windschutzscheibe oder auf Brillengläsern brechen und streuen das Licht – eine häufige Ursache für Blendung und visuelle Irritationen.

Nasse Straßen spiegeln die Umgebung, Straßenmarkierungen verschwimmen, und Gegenlicht (z. B. durch LED- oder Xenon-Lichtquellen) führt zu starker Blendungsempfindlichkeit. Auch feuchte Luft kann das Licht diffus verteilen und so die Sehfähigkeit bei schlechten Lichtverhältnissen weiter einschränken – besonders bei bestehenden Fehlsichtigkeiten, Sehfehlern oder einer beginnenden Linsentrübung wie dem Grauen Star.

Schlechtes Sehen bei Nacht kann viele Ursachen haben – von harmlosen Veränderungen bis hin zu Sehfehlern und behandlungsbedürftigen Augenkrankheiten. Wenn Sie nachts verschwommen sehen, blendempfindlich sind oder Schwierigkeiten beim Autofahren haben, lohnt sich ein genauer Blick auf mögliche Auslöser. In diesem Überblick zeigen wir Ihnen die häufigsten Gründe für eingeschränktes Sehvermögen in der Dunkelheit.

Unzureichend korrigierte Fehlsichtigkeit – ein unterschätztes Risiko

Eine nicht vom Augenarzt oder Optiker optimal angepasste Brille oder Kontaktlinse kann dazu führen, dass Entfernungen falsch eingeschätzt werden und Verkehrszeichen erst spät lesbar sind. Besonders bei Kurzsichtigkeit oder Astigmatismus (Hornhautverkrümmung) wirkt sich dies im Dunkeln negativ auf das Sehvermögen aus.

Nicht entspiegelte Brillengläser – ungewollte Reflexionen

Brillenträger kennen das Problem: Lichtreflexionen durch entgegenkommende Autos oder Straßenlaternen können die Sicht stark beeinträchtigen. Besonders bei Regen verstärken sich diese Reflexionen, wenn Regentropfen auf den Gläsern haften bleiben und die Sehfähigkeit vermindern.

Ohne eine hochwertige Entspiegelung wird das einfallende Licht zusätzlich reflektiert, wodurch Blendeffekte entstehen. Spezielle Nachtfahrbrillen oder entspiegelt beschichtete Brillengläser können helfen, störende Reflexionen zu reduzieren und das Sehen bei Dunkelheit und Regen deutlich angenehmer zu machen.

Trockene Augen und ihre Auswirkungen auf die Nachtsicht

Ein stabiler Tränenfilm ist essenziell für klares Sehen. Bei trockenen Augen kann es zu unscharfer Sicht und verstärkter Blendung kommen. Besonders bei Autofahrten in der Nacht oder bei Regen, wenn ohnehin weniger Licht zur Verfügung steht, kann dies zu einer deutlichen Verschlechterung der Sehqualität führen.

Klimaanlagen, Bildschirmarbeit oder Kontaktlinsen können trockene Augen begünstigen. Abhilfe schaffen befeuchtende Augentropfen oder spezielle Behandlungen wie IPL-Therapie oder Meibomdrüsenexpression.

Dämmerungssehen

In der Dämmerung stellt sich das Auge von Tages- auf Nachtsehen um – ein Prozess, der nicht bei allen Menschen gleich gut funktioniert. Die Pupillen weiten sich, die Farbwahrnehmung nimmt ab und die Netzhaut ist stärker auf Kontraste angewiesen.

Wer unter einer Sehschwäche oder trockenen Augen leidet, bemerkt in dieser Übergangszeit besonders häufig Probleme wie verschwommenes Sehen, Unsicherheit beim Autofahren oder eine erhöhte Blendempfindlichkeit. Ein Sehtest kann Aufschluss darüber geben, ob eine Behandlung notwendig ist.

Blendempfindlichkeit – Wenn Licht zur Herausforderung wird

Blendempfindlichkeit macht sich vor allem nachts und in der Dämmerung bemerkbar – etwa durch grelle Scheinwerfer, Straßenbeleuchtung oder spiegelnde Oberflächen.

Besonders betroffen sind Menschen mit Hornhautverkrümmung, Grauem Star oder trockenen Augen. Auch ungeeignete oder nicht entspiegelte Brillengläser können die Beschwerden verstärken. Wer häufig unter Blendung leidet, sollte die Ursachen augenärztlich abklären lassen – denn oft lassen sich schon mit kleinen Anpassungen große Verbesserungen erzielen.

Sonnenuntergang, Blendlichtempfindlichkeit- Augencentrum

Nachtkurzsichtigkeit

Manche Menschen bemerken, dass sie bei Dunkelheit schlechter in die Ferne sehen als tagsüber, obwohl sie sonst keine Sehprobleme haben. Dieses Phänomen nennt sich Nachtkurzsichtigkeit.

In der Dunkelheit fehlt es dem Auge an Kontrasten, wodurch es schwerer wird, Objekte in der Ferne scharf zu stellen. Das kann dazu führen, dass Straßenschilder oder andere Fahrzeuge schlechter erkennbar sind. Besonders beim Autofahren kann dies riskant sein, da Entfernungen nicht mehr zuverlässig eingeschätzt werden können.

Eine speziell für das Nachtsehen angepasste Brille oder Kontaktlinsen können helfen, diese Form der Kurzsichtigkeit auszugleichen.
Nachtblindheit (Hemeralopie)

Bei der echten Nachtblindheit, auch Hemeralopie genannt, funktioniert die Anpassung des Auges an Dunkelheit nicht oder nur eingeschränkt. Betroffene sehen sehr schlecht bei wenig Licht, können Konturen kaum erkennen und reagieren nur langsam auf Lichtwechsel.

Mögliche Ursachen:

  • Vitamin-A-Mangel (z. B. bei unausgewogener Ernährung oder Mangelernährung)
  • Retinitis pigmentosa (erblich bedingte Netzhauterkrankung)
  • Diabetes-bedingte Netzhautschäden


Eine augenärztliche Untersuchung kann Aufschluss geben und entsprechende Therapien einleiten.

Hornhautverkrümmung (Astigmatismus)

Eine Hornhautverkrümmung kann das Sehen bei Dunkelheit und Regen erheblich beeinträchtigen. Lichtquellen erscheinen verzerrt, es kommt zu Lichtstreuung und Doppelkonturen. Das Kontrastsehen ist reduziert, und das Sehen wird anstrengender, da das Gehirn ständig versucht, die unscharfen Bilder zu korrigieren.

Optimal angepasste Brillengläser oder Kontaktlinsen können eine klare Sicht gewährleisten. Wer langfristig auf Sehhilfen verzichten möchte, kann eine Laserbehandlung in Erwägung ziehen.

Grauer Star (Katarakt)

Im fortgeschrittenen Alter ist eine der häufigsten Ursachen für schlechtes Sehen bei Dunkelheit der Graue Star.
Bei dieser altersbedingten Veränderung im Auge trübt sich die natürliche Linse zunehmend ein, wodurch Licht stärker gestreut wird und Blendungen intensiver wahrgenommen werden. Eine Katarakt-Operation kann die Sehqualität erheblich verbessern.

Grüner Star (Glaukom): Wenn das Gesichtsfeld langsam schrumpft

Ein Glaukom ist eine schleichend verlaufende Augenerkrankung, bei der der Sehnerv dauerhaft geschädigt wird. Oft bleibt die Krankheit lange unbemerkt, da sie schmerzfrei verläuft und sich die Sehverluste zunächst im äußeren Gesichtsfeld bemerkbar machen.

In dunkler Umgebung fällt das eingeschränkte Gesichtsfeld oft besonders auf. Wird ein Glaukom nicht rechtzeitig erkannt und behandelt, kann es zu einem fortschreitenden Verlust des Sehvermögens kommen.

Sicher Autofahren bei Nacht: Darauf sollten Sie achten

Eine lange Nachtfahrt erfordert eine sorgfältige Vorbereitung. Sie sollten ausgeschlafen starten, da Müdigkeit die Konzentration und Reaktionsfähigkeit erheblich beeinträchtigt.

Ihr Fahrzeug sollte technisch auf die Fahrt vorbereitet sein: Scheinwerfer sollten richtig eingestellt sein, saubere Scheiben, funktionierende Scheibenwischer und blendfreie Rückspiegel tragen zu einer besseren Sicht bei.

Wer eine Brille trägt, sollte sicherstellen, dass die Brillengläser sauber und entspiegelt sind. Während der Autofahrten helfen regelmäßige Pausen, um die Augen zu entlasten. Ablenkungen durch Innenbeleuchtung oder reflektierende Lichtquellen im Fahrzeug sollten vermieden werden.

Falls Sie sich nachts unsicher fühlen und es möglich ist, verschieben Sie die Fahrt um ein paar Stunden oder wechseln Sie sich mit einem Beifahrer ab. Auch ein Sehtest beim Augenarzt oder Optiker kann helfen, Ihr individuelles Risiko besser einzuschätzen.

Nachtsicht, Schlecht sehen bei Dunkelheit

Praktische Tipps für besseres Sehen bei Dunkelheit

Mit ein paar einfachen Maßnahmen viel bewirken. Die folgenden Tipps helfen dir dabei, Blendungen zu reduzieren, die Sicht zu verbessern und sicherer unterwegs zu sein:

  • Brille anpassen lassen: Regelmäßige Sehtests stellen sicher, dass Fehlsichtigkeiten optimal korrigiert sind.
  • Entspiegelte Gläser verwenden: Spezielle Beschichtungen reduzieren Blendungen durch Gegenverkehr.
  • Tränenfilm stabilisieren: Augentropfen oder Behandlungen gegen trockene Augen helfen, die Sicht zu schärfen.
  • Scheiben und Spiegel reinigen: Schlieren und Wasserflecken verstärken Blendung.
  • Scheinwerfer korrekt einstellen: Falsch eingestellte Lichter können die Straßenausleuchtung verschlechtern und andere Verkehrsteilnehmer blenden.
  • Innenbeleuchtung dimmen: Lichtquellen im Innenraum können den Blick nach außen beeinträchtigen.
  • Fahrt bei großer Unsicherheit verschieben: Wenn möglich, kritische Nachtfahrten vermeiden oder sich mit einem Beifahrer abwechseln.

Wann Sie zum Augenarzt sollten – Untersuchung und Korrektur

Wer in der Dunkelheit oder bei Regen vermehrt Sehprobleme bemerkt, sollte dies nicht als gegeben hinnehmen, sondern augenärztlich abklären lassen. Häufig liegt die Ursache in einer unzureichenden Korrektur einer Fehlsichtigkeit oder in altersbedingten Veränderungen wie dem Grauen Star. Und dann kann man gegensteuern.

Im AugenCentrum Am Rothenbaum stehen uns modernste Untersuchungsmethoden zur Verfügung, um die genaue Ursache für Ihre Einschränkungen zu identifizieren und Ihnen maßgeschneiderte Lösungen anzubieten. So bieten wir unter anderem moderne Augenlaser-Verfahren an, mit denen wir Fehlsichtigkeiten langfristig korrigieren können.

  • Augenlaserbehandlungen zur Korrektur von Kurzsichtigkeit, Weitsichtigkeit und Astigmatismus
  • Refraktiver Linsentausch mit Multifokallinsen bei Alterssichtigkeit oder Grauem Star: Dabei ersetzen wir die nunmehr unzureichenden körpereigenen Linsen durch hochwertige Multifokallinsen, um auf verschiedene Distanzen – und bei unterschiedlichen Lichtverhältnissen – eine klare Sicht zu ermöglichen.
  • Individuell angepasste Brillen oder Kontaktlinsen
  • Spezialbehandlungen bei trockenen Augen, z. B. IPL oder BlephEx
  • Diagnostik und Beratung bei Nachtblindheit, inkl. Ursachenabklärung

Fazit: Schlechte Sicht bei Nacht muss kein Risiko bleiben

Schlechte Sicht bei Nacht ist kein Schicksal. Viele Ursachen lassen sich gut behandeln – ob durch eine neue Brille, spezielle Linsen, Lasertherapien oder operative Eingriffe.

Im AugenCentrum Am Rothenbaum klären wir gemeinsam mit Ihnen, was die Nachtsicht beeinträchtigt, und finden die passende Lösung. Vereinbaren Sie jetzt einen Termin und bring wieder Licht ins Dunkel Ihre Sicht.

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