Implantierbare Kontaktlinsen ermöglichen Menschen mit starker Fehlsichtigkeit eine klare Sicht ohne Brille oder herkömmliche Kontaktlinsen. Sie kommen vor allem dann infrage, wenn eine Augenlaserbehandlung wie LASIK nicht möglich oder nicht sinnvoll ist, zum Beispiel bei sehr hohen Dioptrienwerten, einer zu dünnen Hornhaut oder trockenen Augen.
Die modernen, flexiblen ICL Linsen können dauerhaft ins Auge eingesetzt werden und sogar starke Kurzsichtigkeit, Weitsichtigkeit oder Hornhautverkrümmung (Astigmatismus) ausgleichen. Die Experten PD Dr. med. Tim Schultz und PD Dr. med. Johannes Gonnermann vom Augenzentrum erklären:
„Die EVO+ Visian ICL™ ist eine bewährte Option, gerade wenn andere Verfahren an ihre Grenzen stoßen. Viele unserer Patienten berichten, dass sie bereits am nächsten Tag eine deutliche Verbesserung der Sehkraft erleben.“
Was sind implantierbare Kontaktlinsen?
Anders als herkömmliche Kontaktlinsen, die täglich auf die Hornhaut gelegt werden, sind implantierbare Kontaktlinsen sogenannte phake Linsen. „Phak“ bedeutet: Die natürliche Linse bleibt im Auge erhalten.
Die ICL Linse wird dabei als zusätzliche Kunstlinse zwischen Iris und natürlicher Augenlinse implantiert. Dadurch wird die Brechkraft des Auges angepasst – ähnlich wie bei einer Brille, nur direkt im Auge. Neben der ICL Linse gibt es auch Multifokalen (Trifokal)linsen, bei dir die körpereigene Linse ersetzt wird und welche Sie auch dauerhaft von Lesebrillen/Gleitsichtbrillen befreien, Ihren Grauen Star behandeln und alle Fehlsichtigkeiten ausgleichen können.
So funktioniert die EVO+ Visian ICL™
Material und Technologie
Die EVO+ Visian ICL™ besteht aus dem hochentwickelten Material Collamer. Dieser Stoff ist biokompatibel, enthält einen natürlichen Kollagenanteil und ist besonders weich und flexibel. Das reduziert das Risiko von Reizungen und sorgt für eine ausgezeichnete Verträglichkeit – ein Vorteil gegenüber harten Intraokularlinsen älterer Generationen. Außerdem bietet Collamer einen natürlichen UV-Schutz, der die Netzhaut langfristig vor Sonneneinstrahlung schützt.
Funktionsweise
Die ICL Implantation nutzt die vorhandene natürliche Linse und ergänzt sie um die implantierbare Collamer Linse. Dadurch werden Dioptrien so korrigiert, dass die Sehschärfe wieder nahezu optimal ist.
Der Eingriff ist minimalinvasiv: Es wird nur ein winziger Schnitt an der Hornhaut gesetzt, durch den die Linse gefaltet eingesetzt wird. Nach dem Einsetzen entfaltet sie sich sanft und positioniert sich selbstständig im Auge.
PD Dr. med. Johannes Gonnermann erklärt:
„Ein großer Vorteil gegenüber der Laserbehandlung ist, dass bei der ICL Operation das Hornhautgewebe nicht verändert wird. Gerade Patienten mit einer sehr dünnen Hornhaut oder einer starken Fehlsichtigkeit profitieren davon enorm.“
Für wen sind EVO+ Visian ICL™ geeignet?
Die EVO+ Visian ICL™ ist vor allem für Menschen mit mittlerer bis hoher Kurzsichtigkeit (bis ca. -20 Dioptrien), ausgeprägter Hornhautverkrümmung (Astigmatismus) oder starker Weitsichtigkeit (bis ca. +10 Dioptrien) geeignet. Auch bei starker Fehlsichtigkeit, bei der eine Augenlaserbehandlung nicht möglich ist, bietet die ICL Implantation eine sichere Alternative.
Viele Patienten entscheiden sich für implantierbare Kontaktlinsen, wenn sie folgende Voraussetzungen erfüllen:
- stabile Dioptrien seit mindestens einem Jahr
- gesunde Hornhaut ohne Narben oder schwere Erkrankungen
- keine schwerwiegenden Vorerkrankungen wie unbehandeltes Glaukom
- ausreichend Platz im Auge (vordere Augenkammer)
- keine fortgeschrittene Alterssichtigkeit – hier können Multifokallinsen oder eine Linsentausch-OP sinnvoller sein
Wann ist eine ICL Implantation nicht möglich?
Ablauf der Behandlung
Die Entscheidung für eine ICL Implantation erfordert eine exakte Planung. PD Dr. med. Tim Schultz empfiehlt: „Wir nehmen uns bei der Voruntersuchung viel Zeit, um jede Frage zu klären – von der Sehschärfe bis zur optimalen Linsenstärke. Jeder Millimeter entscheidet über die bestmögliche Sehleistung.“
Vorbereitung
Die Voruntersuchung umfasst:
- Messung der Hornhautdicke, Augenkammer und Pupillengröße
- genaue Bestimmung der Dioptrien für jede Linse
- Analyse der natürlichen Linse und Netzhaut
- Ausschluss von Augenerkrankungen
Außerdem bespricht der Arzt den genauen Ablauf, die Art der Narkose (meist lokale Betäubung mit Augentropfen) und das Verhalten vor dem Eingriff.
Operation
Die ICL Operation dauert etwa 15–20 Minuten pro Auge. Unter örtlicher Betäubung wird ein kleiner Schnitt in die Hornhaut gesetzt. Die implantierbare Collamer Linse wird gefaltet ins Auge eingeführt, entfaltet sich dort selbstständig und richtet sich exakt aus. Der Schnitt ist so klein, dass er meist von allein verheilt und nicht genäht werden muss.
Viele Patienten sehen bereits am nächsten Tag scharf. In seltenen Fällen kann es kurzfristig zu Halos oder Blendungen kommen, die sich aber meist schnell wieder legen.
Nachsorge
Nach der ICL Linsenimplantation erhalten Patienten spezielle Augentropfen, um Entzündungen vorzubeugen. In den ersten Tagen sollten körperlich anstrengende Tätigkeiten vermieden werden. Regelmäßige Nachkontrollen beim Augenarzt sichern den Erfolg: Der Augeninnendruck wird überwacht, die Sehschärfe geprüft und die Linse kontrolliert.
Risiken und mögliche Nebenwirkungen
Die ICL Implantation gilt als sehr sicher, doch wie bei jedem Eingriff gibt es Risiken. Laut internationalen Studien und der Erfahrung von PD Dr. med. Tim Schultz und PD Dr. med. Johannes Gonnermann treten Komplikationen selten auf.
Mögliche Risiken sind:
Experten-Tipp: „Durch präzise Diagnostik und moderne Materialien sind ernsthafte Komplikationen extrem selten. Regelmäßige Nachkontrollen helfen, Risiken frühzeitig zu erkennen,“ so PD Dr. med. Johannes Gonnermann.
Vorteile der EVO+ Visian ICL™ im Überblick
Die implantierbare Kontaktlinse punktet im Vergleich zu LASIK, PRK oder herkömmlichen Kontaktlinsen durch einzigartige Vorteile:
Implantierbare Kontaktlinsen: Eine individuelle Entscheidung
Die EVO+ Visian ICL™ bietet vielen Menschen mit hoher Kurzsichtigkeit, starker Hornhautverkrümmung oder dünner Hornhaut eine überzeugende Alternative zur Augenlaserbehandlung. Ob diese Form der implantierbaren Kontaktlinse die richtige Lösung ist, hängt immer von den persönlichen Voraussetzungen ab – wie der Beschaffenheit der Hornhaut, der Stabilität der Dioptrien und dem allgemeinen Zustand der Augen.
Eine umfassende Voruntersuchung, das Gespräch mit erfahrenen Experten wie PD Dr. med. Tim Schultz und PD Dr. med. Johannes Gonnermann und eine seriöse Risikoabwägung sind entscheidend. Nur so lässt sich klären, ob eine ICL Linsenimplantation langfristig zu mehr Sehqualität, Brillenfreiheit und Sicherheit führt – und ob sie auch in späteren Lebensphasen gut mit möglichen Augenerkrankungen kombinierbar ist.
Wer über implantierbare Kontaktlinsen nachdenkt, sollte sich frühzeitig in einem spezialisierten Augenzentrum beraten lassen, um die persönlichen Chancen und Grenzen zu verstehen und gemeinsam die beste Lösung für die eigene Sehkraft zu finden.
Häufig gestellte Fragen zu implantierbaren Kontaktlinsen EVO+ Visian ICL™
Die ICL Linse ist für die dauerhafte Korrektur Ihrer Fehlsichtigkeit gedacht. Sie kann aber jederzeit entfernt oder ausgetauscht werden, z. B. bei Grauem Star oder wenn später eine Multifokallinse nötig wird. Ihre natürliche Linse bleibt dabei immer erhalten.
Nein. Die ICL Implantation wird mit lokalen Augentropfen betäubt. Die meisten spüren nur leichten Druck, aber keine Schmerzen. Nach dem Eingriff kann es kurz etwas kratzen, das verschwindet meist rasch.
Schon am nächsten Tag ist die Sehkraft oft deutlich besser. Leichte Einschränkungen wie Halos oder Blendungen sind möglich, verschwinden aber meist nach kurzer Zeit.
Die gesetzlichen Krankenkassen zahlen die ICL Implantation in der Regel nicht, da es eine freiwillige Sehkorrektur ist. Private Versicherungen übernehmen manchmal einen Teil der Kosten – eine Abklärung lohnt sich.
Die ICL Linsenimplantation ist sicher, Komplikationen sind selten. Möglich sind erhöhter Augeninnendruck, Blendungen, Halos oder in sehr seltenen Fällen ein Grauer Star. Regelmäßige Nachkontrollen beim Augenarzt wie PD Dr. med. Tim Schultz oder PD Dr. med. Johannes Gonnermann senken das Risiko.
Die ICL verändert das Hornhautgewebe nicht. Die Linse ergänzt die natürliche Augenlinse. Das ist ideal bei hoher Kurzsichtigkeit, Hornhautverkrümmung, dünner Hornhaut oder trockenen Augen. Außerdem ist die ICL Linse reversibel – anders als LASIK.
Die ICL Operation dauert nur 15–20 Minuten pro Auge. Danach geht man nach Hause. Schon am nächsten Tag hat man meist eine sehr gute Sehschärfe.
Nach der OP gibt es engmaschige Nachkontrollen, um Augeninnendruck und Sehleistung zu prüfen. Meist sind 2–3 Kontrollen in den ersten Monaten üblich, später jährlich.
Sehr selten. Die implantierbare Collamer Linse sitzt stabil hinter der Iris. Starke Schläge oder starkes Reiben sollte man in den ersten Wochen meiden.
Ja. Entwickelt sich ein Grauer Star, kann die ICL Linse entfernt werden. Die natürliche Linse wird dann durch eine Kunstlinse ersetzt – wie bei jedem Linsentausch.