Die Lesebrille loswerden – ein Wunsch, den viele Menschen ab 45 teilen, sobald das Sehen im Nahbereich schwerfällt. Die Ursache ist die natürliche Alterssichtigkeit (Presbyopie). Doch die zunehmende Abhängigkeit von dieser Sehhilfe muss heute nicht mehr hingenommen werden.
Als Spezialisten für refraktive Chirurgie im AugenCentrum am Rothenbaum in Hamburg erklären wir in diesem Beitrag, welche modernen Behandlungsmöglichkeiten wie der Linsentausch mit Premiumlinsen oder innovative Laserverfahren ein brillenfreies Leben ermöglichen.
Alterssichtigkeit behandeln – warum die Lesebrille kein Schicksal sein muss
Die Alterssichtigkeit (Presbyopie) betrifft nahezu jeden Menschen ab dem mittleren Lebensalter als Teil des natürlichen Alterungsprozesses. Ab etwa 45 Jahren lässt das scharfe Sehen im Nahbereich nach: Textnachrichten und nahe Objekte werden unscharf, Kleingedrucktes ist schwer zu lesen, Arbeiten am Bildschirm wird anstrengender.
Ursache ist kein Sehfehler des Auges, sondern eine natürliche Altersveränderung im Laufe des Lebens: Die Elastizität der Linse nimmt ab und damit auch ihre Fähigkeit zur Nahfokussierung (genannt Akkommodation). Dieser Prozess ist auch von der Funktion des Ziliarmuskels abhängig, dessen Kraft ebenfalls nachlassen kann.
Viele Menschen empfinden die zunehmende Abhängigkeit von der Lesebrille oder Gleitsichtbrille als Belastung – beruflich, im Alltag und im sportlichen oder sozialen Leben. Die moderne refraktive Chirurgie ermöglicht heute jedoch, die Lesebrille dauerhaft loszuwerden – sicher, präzise und individuell planbar.
Was ist Alterssichtigkeit und wie entsteht sie?
Die natürliche Linse des Auges kann sich durch Veränderung ihrer Form auf unterschiedliche Entfernungen einstellen – dieser Vorgang wird Akkommodation genannt. Mit zunehmendem Alter versteift die Augenlinse jedoch, sie wird weniger flexibel und die Nahsicht verliert an Kraft.
Das Ergebnis ist die Alterssichtigkeit (Presbyopie), oft auch als Altersweitsichtigkeit bezeichnet.
Dabei liegt häufig zusätzlich eine weitere Fehlsichtigkeit vor, wie:
Ziel einer modernen Behandlung ist es daher, nicht nur die Sehschärfe zu verbessern, sondern eine hohe Qualität des Sehens und ein scharfes Bild in allen Entfernungen (Fernsicht und Nahsicht) zu ermöglichen – dauerhaft und möglichst ohne Sehhilfe.
Abgrenzung: Alterssichtigkeit vs. andere Sehschwächen
Es ist wichtig, die Alterssichtigkeit (Presbyopie) von anderen Formen der Fehlsichtigkeit zu unterscheiden. Während Kurzsichtigkeit (Myopie) dazu führt, dass Objekte in der Ferne unscharf sind, und Weitsichtigkeit (Hyperopie) oft schon in jungen Jahren das Sehen in der Nähe anstrengend macht, ist die Presbyopie ein reiner Alterungsprozess der Augenlinse.
Eine Hornhautverkrümmung (Astigmatismus) hingegen verzerrt das Sehen in allen Distanzen. Diese unterschiedlichen Sehschwächen werden in Dioptrien gemessen und können oft kombiniert auftreten.
Normalsichtige bemerken die Alterssichtigkeit oft am deutlichsten, da plötzlich das Nahsehen versagt und Sehprobleme verursacht.
Möglichkeiten zur Behandlung der Alterssichtigkeit
In der modernen Augenheilkunde gibt es verschiedene Behandlungsmöglichkeiten, um die Alterssichtigkeit zu korrigieren. Die Wahl der Methode hängt vom Alter des Patienten, dem Zustand der Augenlinse und den individuellen Sehbedürfnissen ab.
Ob Augenlasern oder ein Linsentausch die bessere Option ist, klären unsere Augenärzte in einem detaillierten Sehtest und Beratungsgespräch.
Augenlasern – Option für geeignete Patienten
Für Patienten zwischen 40 und 50 Jahren, bei denen die Linse noch klar ist, kann die Augenlaserbehandlung (z. B. LASIK oder SMILE) eine Möglichkeit sein, die Abhängigkeit von der Lesebrille zu reduzieren. Häufig wird das Konzept der Monovision angewandt: Ein Auge wird leicht auf Nähe eingestellt, das andere auf Ferne.
Zusätzlich zur klassischen Monovision gibt es heute erweiterte Laser-Profile (z. B. Presbyond). Diese Laserbehandlung nutzt den Femtosekundenlaser für die Femto-LASIK und modelliert die Hornhaut so, dass die Schärfentiefe (Depth of Focus) erhöht wird.
Dies ermöglicht vielen Patienten, in der Ferne, im Zwischenbereich und im Nahbereich besser scharf sehen zu können. Auch Oberflächenbehandlungen wie die PRK (Photorefraktive Keratektomie) können je nach Hornhautdicke und Lebensstil eine Option sein. Ziel dieser Verfahren ist es, die Brechkraft des Auges so anzupassen, dass die Sehschwäche im Nahbereich kompensiert wird.
Dieses Verfahren ist etabliert, effektiv und gewebeschonend – allerdings nur sinnvoll, wenn keine beginnende Linsentrübung vorliegt.

Refraktiver Linsentausch (RLE) – die langfristige Lösung
Ab etwa Mitte 40 beginnt die körpereigene Linse sich zu verändern. Viele Menschen entwickeln eine altersbedingte Linsenveränderung, die zunächst unbemerkt bleibt, aber die Sehqualität schrittweise verringert.
In diesen Fällen ist der refraktive Linsentausch (RLE) die präziseste Methode, um die Lesebrille langfristig loszuwerden. Dabei wird die natürliche Linse mikrochirurgisch durch eine hochwertige Kunstlinse (Intraokularlinse/IOL) ersetzt.
Der refraktive Linsentausch ist in der Augenheilkunde nicht nur eine Behandlung der Alterssichtigkeit, sondern auch die definitive Vorsorge gegen den Grauen Star. Da die natürliche Linse entfernt wird, kann sie sich später nicht mehr eintrüben.
Diese Augenoperation korrigiert selbst hohe Dioptrien-Werte und ist oft die Methode der Wahl, wenn eine Augenlaserbehandlung aufgrund der Werte oder der beginnenden Linsenalterung nicht mehr sinnvoll ist. Die implantierten Premium-Intraokularlinsen sind für ein ganzes Leben konzipiert.
Vorteile des Linsentauschs:
Premiumlinsen: individuelle Sehkonzepte statt Standardlösung
Die Entscheidung für eine Kunstlinse (Intraokularlinse) ist entscheidend für das spätere Sehvermögen. Während Standardlinsen (Monofokallinsen) oft nur das Sehen in der Ferne optimieren, zielen Premiumlinsen auf maximale Brillenunabhängigkeit ab.
Für maximale Brillenunabhängigkeit kommen heute zwei moderne Linsentypen zum Einsatz:
EDOF-Linsen (Extended Depth of Focus)
EDOF-Linsen erweitern die Tiefenschärfe und ermöglichen sehr gutes Sehen in Ferne und mittleren Entfernungen (Computer, Alltag, Autofahren). Sie bieten ein besonders natürliches Sehempfinden, sind kontraststark und gelten als sehr gut verträglich.
Multifokallinsen
Multifokallinsen ermöglichen Brillenunabhängigkeit in Ferne, Nähe und Zwischenbereichen. Sie sind die bevorzugte Wahl für Menschen mit hohem Anspruch an visuelle Freiheit im Alltag, Beruf und Freizeit.
Wenn zusätzlich eine Hornhautverkrümmung (Astigmatismus) vorliegt, kommen diese Linsen als torische Premiumlinsen zum Einsatz – sie korrigieren Astigmatismus direkt im Auge.
Präzision entscheidet: exakte Ausrichtung torischer Premiumlinsen
Bei Patienten mit Hornhautverkrümmung muss eine torische Linse exakt auf der berechneten Achse positioniert werden. Selbst geringe Abweichungen können dazu führen, dass der gewünschte refraktive Effekt nicht voll erreicht wird.
Genau dazu haben wir wissenschaftlich publiziert: In einer prospektiven klinischen Studie (Schulz et al., Journal of Cataract & Refractive Surgery 2024, PubMed PMID: 37847149) konnten wir zeigen, dass die kapselbasierte Markierungsmethode bei torischen Premiumlinsen signifikant präziser ist als digitale Markierungssysteme.
Für wen ist die Behandlung geeignet?
Eine Korrektur der Alterssichtigkeit ist besonders geeignet für Menschen,
- die ihre Lesebrille oder Gleitsichtbrille loswerden möchten
- ab etwa 45 Jahren
- mit beruflichen visuellen Anforderungen
- mit Unverträglichkeit von Kontaktlinsen
- mit bestehendem Astigmatismus
- mit beginnender Linsenalterung
Ablauf der Behandlung
Eine Behandlung im AugenCentrum am Rothenbaum folgt einem klaren, auf Sicherheit und Präzision ausgelegten Prozess:
- Voruntersuchung und präzise Vermessung des Auges
- Auswahl der optimalen Linse (EDOF – Extended Depth of Focus oder Multifokal)
- Mikroinvasiver Linsenaustausch (ambulant, Tropfanästhesie)
- Sehr schnelle Heilung und hohe Alltagstauglichkeit
- Nachkontrolle und Feinanpassung
Fazit
Die Alterssichtigkeit ist heute keine unausweichliche Alterserscheinung mehr. Moderne Premiumlinsen – insbesondere EDOF-Linsen (Extended Depth of Focus) – bieten die Möglichkeit, die Lesebrille dauerhaft zu ersetzen. Besonders in Kombination mit präziser Achsplanung bei Astigmatismus lassen sich stabile, brillenunabhängige Ergebnisse erzielen – sicher, planbar und wissenschaftlich fundiert.
Beratung im AugenCentrum am Rothenbaum – Hamburg
Das AugenCentrum am Rothenbaum bietet spezialisierte Diagnostik und Beratung zur Behandlung der Alterssichtigkeit. Wir entwickeln ein individuelles Sehkonzept – passend zu Ihrem Alltag, Ihrem Beruf und Ihren Ansprüchen an Sehunabhängigkeit.
Häufige Fragen (FAQ)
Ja. Mit einem refraktiven Linsentausch und Premiumlinsen ist eine langfristige Lösung möglich.
Das hängt von Ihren Sehbedürfnissen ab. EDOF-Linsen (Extended Depth of Focus) bieten natürliche Sehqualität, Multifokallinsen maximale Brillenfreiheit.




