EDOF-Linsen (Extended Depth of Focus) gelten als moderne Option, um bei einer Katarakt-Operation oder bei Alterssichtigkeit mehr Brillenunabhängikeit zu erreichen.
Doch nicht jede Patientenerfahrung ist positiv: Manche berichten von Blendungen, eingeschränkter Nahsicht oder störenden Halos, die den Alltag beeinträchtigen können.
In diesem Beitrag erfahren Sie, welche negativen Erfahrungen es mit EDOF-Linsen gibt, wie sie entstehen – und wie sich Risiken durch eine sorgfältige Auswahl und kompetente Beratung minimieren lassen.
Was sind EDOF-Linsen und wie funktionieren sie?
EDOF-Linsen, also Extended Depth of Focus Linsen, sind eine moderne Form der intraokularlinsen (IOL), die bei der Katarakt-OP (Grauer Star) oder zur Behandlung der Presbyopie (Alterssichtigkeit) eingesetzt werden.
Anders als klassische Monofokallinsen ermöglichen sie eine erweiterte Schärfentiefe (EDOF) und verbessern so das Sehvermögen im Fern- und mittleren Bereich.
Laut PD Dr. med. Johannes Gonnermann, Facharzt für Augenheilkunde im AugenCentrum am Rothenbaum, liegt der Vorteil der EDOF-IOL darin, dass sie im Vergleich zu Multifokallinsen oft weniger störende Halos und Blendungen verursachen.
Dennoch sind EDOF-Linsen nicht für jede Fehlsichtigkeit die beste Wahl. Besonders bei Hornhautverkrümmung, hoher Kurzsichtigkeit oder speziellen Anforderungen an die Nahsicht sollte individuell geprüft werden, ob torische Varianten oder andere Premiumlinsen besser geeignet sind.
Mögliche Nebenwirkungen und Risiken von EDOF-Linsen
Auch wenn EDOF-Linsen vielen Patienten zu mehr Brillenunabhängigkeit verhelfen, berichten manche nach einer Operation von Nebenwirkungen. Diese können vor allem beim Autofahren oder bei schlechten Lichtverhältnissen störend sein.
Zu den häufigsten Risiken gehören:
PD Dr. med. Johannes Gonnermann betont, dass solche Effekte individuell sehr unterschiedlich ausfallen und stark von der Beschaffenheit der Hornhaut, der Netzhaut und der allgemeinen Augengesundheit abhängen.
Häufige negative Erfahrungen aus Patientensicht
Viele Patienten erleben nach dem Austausch der natürlichen Linse durch eine EDOF-IOL zunächst eine Phase der Anpassung. Diese kann mehrere Wochen oder sogar Monate dauern.
Typische Beschwerden aus Erfahrungsberichten:
- Blendungen bei entgegenkommenden Fahrzeugen oder hellen Lichtquellen beim nächtlichen Autofahren.
- Eingeschränkte Nahsicht: Gerade beim Lesen ohne Lesebrille oder Gleitsichtbrille kann die Sehqualität im Nahbereich schwächer sein als mit Multifokallinsen oder Trifokallinsen.
- Manche berichten über ein „Schwimmen“ des Bildes beim schnellen Wechsel zwischen Nah- und Fernsicht.
In einigen Fällen wird ergänzend eine Kontaktlinse oder Brille getragen, um Rest-Dioptrien, Astigmatismus oder leichte Abweichungen auszugleichen.
EDOF-Linsen vs. Multifokallinsen – Was sagen Erfahrungsberichte?
Vor einer Katarakt-OP oder einer Operation gegen Alterssichtigkeit (Presbyopie, Lesebrille) stehen viele Patienten vor der Wahl zwischen verschiedenen Linsentypen: Monofokallinsen, Multifokallinsen, Trifokallinsen oder EDOF-Linsen. Jede Option hat ihre eigenen Vor- und Nachteile.
Vergleich im Überblick:
- EDOF-IOL bieten oft weniger Halos und Blendungen, können aber eine schwächere Nahsicht mit sich bringen. Fokusbereich: Ferne bis mittlere Distanz.
- Multifokale IOL oder Trifokallinsen bieten eine größere Brillenunabhängigkeit für Nah- und Fernbereich, können aber zu stärkeren Lichthöfen führen. Fokusbereich: Nähe, mittlerer Bereich, Ferne.
- Bei Hornhautverkrümmung können torische Varianten beider Linsentypen sinnvoll sein.
Expertenmeinung: PD Dr. med. Tim Schultz empfiehlt, neben der Fehlsichtigkeit wie Kurzsichtigkeit, Weitsichtigkeit oder Astigmatismus immer die persönlichen Sehgewohnheiten zu berücksichtigen. Wer viel bei Dämmerung oder Dunkelheit fährt, reagiert oft sensibler auf Blendungen.
Was tun bei Unzufriedenheit mit EDOF-Linsen?
Wenn nach der Katarakt-OP oder bei implantierten EDOF-Linsen anhaltende Beschwerden bestehen, sollte man frühzeitig ärztlichen Rat einholen.
Eine detaillierte Nachuntersuchung klärt, ob die Ursache tatsächlich an der künstlichen Linse liegt oder ob andere Faktoren – wie Veränderungen an der Netzhaut oder ein Glaukom – vorliegen.
Mögliche Maßnahmen:
- Korrektur kleiner Restfehler durch eine Kontaktlinse oder eine Gleitsichtbrille.
- Austausch der Kunstlinse in Ausnahmefällen.
- Gründliche Besprechung mit einem spezialisierten Team aus der Augenheilkunde.
PD Dr. med. Johannes Gonnermann weist darauf hin, dass ein Linsenaustausch gut überlegt sein sollte, da er mit zusätzlichen Risiken verbunden ist.
Wie lassen sich negative Erfahrungen vermeiden?
Damit die Sehkraft nach einer Operation mit EDOF-Linsen überzeugt, kommt es auf eine präzise Planung und ausführliche Aufklärung an. Eine umfassende Vermessung der Hornhaut, der Augenlinse und der gesamten Netzhaut bildet die Basis.
Worauf man achten sollte:
Ein erfahrenes Team in der Augenchirurgie klärt im Vorfeld, ob Multifokallinsen, Monofokallinsen oder EDOF-Linsen am besten geeignet sind.
EDOF-Linsen – Risiken verstehen, Entscheidungen gut abwägen
Die Wahl der passenden Premiumlinsen – ob EDOF-Linsen, Multifokallinsen, Trifokallinsen oder Monofokallinsen – sollte immer individuell getroffen werden. Negative Erfahrungen wie Halos, Blendungen oder eingeschränkte Nahsicht sind möglich, lassen sich aber oft mit einer sorgfältigen Diagnostik, ehrlicher Aufklärung und realistischen Erwartungen vermeiden.
Wenn Sie über den Einsatz von EDOF-Linsen bei Grauem Star, Presbyopie oder zur Korrektur einer Hornhautverkrümmung nachdenken, stehen Ihnen die erfahrenen Fachärzte PD Dr. med. Johannes Gonnermann und PD Dr. med. Tim Schultz am AugenCentrum am Rothenbaum beratend zur Seite – für bestmögliche Sehkraft, mehr Brillenfreiheit und ein sicheres Gefühl bei Ihrer Entscheidung.
FAQ zu EDOF-Linsen
EDOF-Linsen sind nicht ideal für Menschen, die viel Wert auf eine perfekte Nahsicht ohne Lesebrille legen, zum Beispiel beim Lesen sehr kleiner Schrift. Auch Patienten mit irregulären Hornhautverkrümmungen,
Makula-/Netzhauterkrankungen oder einem Glaukom sollten andere Linsentypen in Erwägung ziehen. Wer sehr empfindlich auf Blendungen reagiert, sollte sich umfassend beraten lassen.
Ja, ein Austausch ist grundsätzlich möglich, wenn starke Beschwerden bestehen, die sich nicht anders beheben lassen. Allerdings ist ein Linsenaustausch komplexer als die erste Operation und sollte nur nach sorgfältiger Abwägung durch erfahrene Augenchirurgen wie PD Dr. med. Johannes Gonnermann oder PD Dr. med. Tim Schultz erfolgen.
In den ersten Wochen sind Halos oder Blendungen normal und bessern sich meist, wenn sich das Auge an die neue künstliche Linse gewöhnt. Bleiben sie länger bestehen, helfen oft kleine Korrekturen mit einer Brille oder Kontaktlinse. Ein Austausch ist nur selten nötig.
EDOF-Linsen bieten eine erweiterte Schärfentiefe, wodurch die mittleren Entfernungen oft schärfer sind und weniger Halos entstehen. Multifokallinsen oder Trifokallinsen decken dagegen meist den Nahbereich besser ab, können aber stärkere Lichthöfe und Blendungen verursachen.
Manche Patienten brauchen für sehr kleine Schrift oder langes Lesen im Nahbereich weiterhin eine Lesebrille. Im Alltag ist man aber oft unabhängiger von Brillen als mit Monofokallinsen..
Ja! Bei regulärer Hornhautverkrümmung können torische EDOF-IOL eingesetzt werden, um Astigmatismus auszugleichen. Eine präzise Vermessung ist dafür wichtig, damit die Sehkraft optimal unterstützt wird.