Fehlsichtigkeiten wie Kurzsichtigkeit, Weitsichtigkeit, Astigmatismus oder Altersweitsichtigkeit betreffen Millionen Menschen und können die Lebensqualität erheblich beeinflussen.
Doch mit dem richtigen Wissen und einer individuellen augenärztlichen Betreuung lassen sich diese Sehschwächen gezielt behandeln – und scharfes Sehen wieder ermöglichen. In diesem Beitrag erfahren Sie alles über Ursachen, Symptome, Diagnose und moderne Behandlungswege bei Fehlsichtigkeit – fundiert, verständlich und auf dem neuesten Stand der Augenheilkunde. Von Ursachen über Symptome bis zu modernen Behandlungen.
Was ist Fehlsichtigkeit eigentlich?
Fehlsichtigkeit – auch Refraktionsfehler genannt – bezeichnet eine Veränderung der Brechkraft des Auges, durch die die einfallenden Lichtstrahlen nicht korrekt auf der Netzhaut gebündelt werden.
In einem normalsichtigen Auge treffen die Lichtstrahlen im Idealfall exakt auf der Makula (dem Punkt des schärfsten Sehens) auf. Kommt es jedoch zu Abweichungen, entsteht ein unscharfes Bild. Die Ursachen liegen meist in einer falschen Länge des Augapfels, einer ungleichmäßigen Hornhautoberfläche oder einer veränderten Elastizität der Augenlinse.
Der Brechungsfehler wird in Dioptrien (dpt) angegeben. Dabei steht ein negativer Wert für eine Myopie (Kurzsichtigkeit), ein positiver für eine Hyperopie (Weitsichtigkeit). Weitere verbreitete Fehlsichtigkeiten sind die Altersweitsichtigkeit (Presbyopie) und der Astigmatismus (Hornhautverkrümmung oder Stabsichtigkeit).
Fehlsichtigkeiten sind weit verbreitet: In Deutschland ist mehr als die Hälfte der Bevölkerung betroffen – viele davon in Kombination mit weiteren Sehproblemen. Neben genetischen Faktoren spielen auch äußere Einflüsse wie intensive Naharbeit, wenig Tageslicht oder der natürliche Alterungsprozess eine Rolle.
Typische Symptome sind unter anderem:
- Unscharfes Sehen in Nähe oder Ferne
- Brennende, müde oder trockene Augen
- Kopfschmerzen, besonders bei Bildschirmarbeit
- Doppeltsehen oder verzerrte Konturen
- Häufiges Zusammenkneifen der Augen
Ein frühzeitiger Sehtest bei uns im AugenCentrum am Rothenbaum oder auch beim Augenarzt oder Optiker hilft dabei, die Art und Ausprägung der Sehschwäche exakt zu bestimmen – und passende Behandlungsoptionen zu finden.
Formen der Fehlsichtigkeit – ein Überblick
Fehlsichtigkeiten treten in unterschiedlichen Formen auf und beeinflussen jeweils das Sehen in der Nähe, Ferne oder in beiden Bereichen.
Welche Art der Sehschwäche vorliegt, hängt von der Anatomie des Auges und seiner optischen Eigenschaften ab. Im Folgenden erklären wir die vier häufigsten Varianten.
Kurzsichtigkeit (Myopie)
Bei der Myopie liegt der Brennpunkt des Lichts vor der Netzhaut – meist, weil der Augapfel zu lang ist. Dadurch erscheinen entfernte Objekte unscharf, während nahe Gegenstände gut erkannt werden können.
Myopie beginnt häufig in der Kindheit oder Jugend und kann sich mit der Zeit verstärken. Studien zeigen, dass insbesondere lange Bildschirmzeiten, geringe Sonnenlichtexposition und intensive Naharbeit das Risiko erhöhen.
Die gängigste Korrektur erfolgt durch Brillen mit konkaven (Minus-)Gläsern oder Kontaktlinsen. Bei höheren Dioptrienwerten oder Wunsch nach Brillenfreiheit bieten sich refraktive Verfahren wie Femto-LASIK, Trans-PRK oder die innovative LaLEX-Technik an. Auch implantierbare Kontaktlinsen (ICL) kommen bei starker Myopie zum Einsatz.
Weitsichtigkeit (Hyperopie)
Bei der Hyperopie (auch Übersichtigkeit) liegt der Brennpunkt hinter der Netzhaut – häufig durch einen zu kurzen Augapfel oder eine zu geringe Brechkraft von Hornhaut oder Linse. Die Augen müssen ständig akkommodieren, um ein scharfes Bild zu erzeugen. Das führt bei höherer Ausprägung oder mit zunehmendem Alter zu Beschwerden beim Lesen oder Arbeiten im Nahbereich.
Viele Betroffene merken lange nichts, da das Auge den Brechungsfehler selbst ausgleichen kann. Bei anhaltender Belastung treten jedoch Symptome wie Kopfschmerzen, schnelles Ermüden der Augen oder verschwommenes Sehen auf.
Behandelt wird Hyperopie mit konvexen (Plus-)Gläsern, Kontaktlinsen oder chirurgischen Verfahren wie LASIK oder refraktivem Linsenaustausch. Im AugenCentrum am Rothenbaum besprechen wir mit Ihnen, welche Methode zu Ihrer Augengesundheit und Lebensweise passt.
Altersweitsichtigkeit (Presbyopie)
Die Altersweitsichtigkeit ist eine normale, altersbedingte Veränderung der Augenlinse, die ihre Flexibilität verliert. Ab etwa dem 40. Lebensjahr wird das Lesen in der Nähe zunehmend anstrengend – das Smartphone wird weiter weggestreckt, das Restaurant-Menü erscheint unscharf. Ursache ist die nachlassende Fähigkeit zur Akkommodation.
Presbyopie betrifft nahezu alle Menschen – unabhängig von vorheriger Sehschärfe – und lässt sich durch Lesebrillen, Gleitsichtbrillen, multifokale Kontaktlinsen oder moderne Linsenimplantate ausgleichen.
Astigmatismus (Hornhautverkrümmung)
Beim Astigmatismus ist die Hornhaut nicht gleichmäßig gewölbt – eher wie ein Rugbyball statt wie eine Kugel. Die Lichtstrahlen werden in unterschiedliche Richtungen gebrochen und nicht punktförmig auf der Netzhaut abgebildet.
Das führt zu:
- Verzerrtem Sehen in allen Entfernungen
- Blendempfindlichkeit
- Doppeltsehen oder Geisterbildern
- Kopfschmerzen bei längerer Sehanstrengung
Astigmatismus tritt oft gemeinsam mit Myopie oder Hyperopie auf und wird mit torischen Brillengläsern, Kontaktlinsen oder refraktiven Eingriffen wie Femto-LASIK oder PRK behandelt. In ausgeprägten Fällen kommen torische Kunstlinsen zum Einsatz.
Spezielle Fehlsichtigkeiten
Darüber hinaus gibt es seltenere Sehfehler wie die sogenannte Anisometropie, bei der die Brechkraft der beiden Augen stark unterschiedlich ist – was zu ungleichem Seheindruck, Doppelbildern oder Problemen beim räumlichen Sehen führen kann. Die Korrektur erfolgt häufig mit individuell angepassten Brillengläsern oder Kontaktlinsen, in einigen Fällen auch operativ.
Ein weiterer seltener Sehfehler ist die Aphakie – das vollständige Fehlen der natürlichen Augenlinse, zum Beispiel nach einer Katarakt-Operation ohne Linsenimplantation. Hier wird das Sehen durch starke Plusgläser oder eine künstliche Linse im Auge wiederhergestellt.
Auch die Nachtmyopie zählt zu den speziellen Ausprägungen von Fehlsichtigkeit. Sie tritt vor allem bei schwachem Licht auf, etwa beim Autofahren in der Dämmerung oder bei nächtlicher Bildschirmarbeit. Die Ursache liegt oft in einer veränderten Akkommodation des Auges bei Dunkelheit. Mit einer gezielten Brillenkorrektur oder speziellen Nachtlinsen lässt sich die Sehschärfe auch unter schlechten Lichtverhältnissen verbessern.
Diese Sonderformen erfordern eine besonders präzise Diagnostik, fundiertes Fachwissen und eine individuell abgestimmte Therapie.
Diagnose von Fehlsichtigkeiten – was macht der Augenarzt?
Im AugenCentrum am Rothenbaum kombinieren wir moderne Diagnostik mit langjähriger augenärztlicher Erfahrung, um Ihre Fehlsichtigkeit präzise zu erfassen. Nur auf dieser Basis lässt sich eine nachhaltige Verbesserung Ihrer Sehschärfe erzielen.
Zu unseren Untersuchungsmethoden gehören:
Bestimmung der Sehschärfe
Standard-Sehtest mit Buchstaben oder Symbolen zur Ermittlung der Sehfähigkeit
Messung des Augeninnendrucks
Prüfung auf erhöhten Augeninnendruck – wichtig bei Verdacht auf Glaukom
Gesichtsfeld / Perimetrie
Test der seitlichen Sicht – erkennt Ausfälle im Gesichtsfeld
Untersuchung des Sehnervenkopfes
Beurteilung des Sehnervs, z. B. zur Glaukom-Diagnose
Optische Kohärenz Tomographie (OCT)
Hochauflösende Schichtaufnahme von Netzhaut und Sehnerv
Hornhautdickenmessung (Pachymetrie)
Messung der Hornhautdicke – wichtig zur Bewertung von Augeninnendruckwerten
Gonioskopie
Analyse des Kammerwinkels – entscheidend bei Glaukom
Amsler-Gitter-Test
Früherkennung von Erkrankungen der Makula
Funduskopie / Netzhautspiegelung
Betrachtung des Augenhintergrunds mit speziellen Instrumenten
Ultra-Weitwinkel-Netzhaut Untersuchung
Netzhautbeurteilung ohne Pupillenerweiterung
Fluoreszenzangiographie
Darstellung der Netzhautgefäße mithilfe eines Farbstoffs
Spaltlampenmikroskopie
Vergrößerte Betrachtung von Hornhaut, Linse und Iris
Optische Biometrie (IOL Master)
Exakte Vermessung des Auges zur Vorbereitung von Linsenoperationen
Pentacam
3D-Analyse von Hornhaut und Linse inkl. Linsendichte (Densitometrie)
Diese Untersuchungen helfen nicht nur bei der Feststellung der Fehlsichtigkeit, sondern auch bei der Erkennung von Begleiterkrankungen wie Grauer Star (Katarakt), Grüner Star (Glaukom) oder Makuladegeneration. Ihre Augengesundheit steht bei uns ganzheitlich im Fokus.
Sehhilfen bei Fehlsichtigkeit – von Brille bis Kontaktlinse
Brillen zählen zu den bewährtesten und am weitesten verbreiteten Sehhilfen. Je nach Sehfehler kommen unterschiedliche Gläser zum Einsatz.
Minusgläser bei Kurzsichtigkeit (Myopie)
Plusgläser bei Weitsichtigkeit (Hyperopie) oder Altersweitsichtigkeit (Presbyopie)
Zylindergläser bei Hornhautverkrümmung (Astigmatismus)
Gleitsichtgläser bei Kombination mehrerer Sehfehler, z. B. Presbyopie & Myopie
Kontaktlinsen bieten klare Sicht ohne Rahmen – vor allem bei Sport oder ästhetischem Wunsch. Es gibt sie als:
- Tages- oder Monatslinsen (weich)
- Formstabile Linsen (besonders bei irregulärem Astigmatismus)
- Torische Linsen für Hornhautverkrümmung
- Multifokale Linsen bei Alterssichtigkeit
Spezielle Optionen wie Ortho-K-Linsen zur Myopiekontrolle oder farbige Linsen mit Korrekturfunktion ergänzen das Spektrum.
Dauerhafte Korrektur – Augenlasern und Linsenimplantate
Moderne refraktive Verfahren ermöglichen heute eine dauerhafte Korrektur vieler Fehlsichtigkeiten – auch bei komplexen Sehfehlern. Bewährte und zugleich innovative Methoden, die von uns individuell auf Ihre Augengesundheit abgestimmt werden sind:
Augenlasern
- Femto-LASIK: präzise, sicher und mit kurzer Heilungsphase
- Trans-PRK: besonders schonend, ohne Hornhautschnitt – ideal bei dünner Hornhaut
- LaLEX (z. B. SMILE® pro): minimalinvasiv, ohne Flap – für noch mehr Komfort
Linsenverfahren
- Implantierbare Kontaktlinsen (ICL) bei starker Myopie
- Multifokallinsen zur Korrektur von Presbyopie oder Grauem Star
- Torische Linsen bei Astigmatismus in höherer Ausprägung
Alle Behandlungen erfolgen ambulant und unter lokaler Betäubung. Vor jedem Eingriff führen wir eine umfassende Eignungsprüfung durch. So stellen wir sicher, dass Sie langfristig von scharfem Sehen profitieren – ohne Kompromisse bei der Sicherheit.
Häufige Kombinationen von Fehlsichtigkeiten
Fehlsichtigkeiten treten häufig kombiniert auf – zum Beispiel Myopie mit Astigmatismus oder Presbyopie mit Hyperopie. Diese Mischformen stellen besondere Anforderungen an Diagnostik und Therapie. Bei der Auswahl der passenden Sehhilfe oder OP-Methode berücksichtigen wir daher alle individuellen Faktoren.
Beispiele kombinierter Sehfehler:
- Myopie + Astigmatismus → torische Minusgläser oder LASIK
- Presbyopie + Hyperopie → Trifokallinsen oder multifokale Kontaktlinsen
- Presbyopie + Grauer Star → refraktiver Linsentausch mit Premiumlinsen
Dank unseres breiten Angebots an konservativen und operativen Verfahren finden wir für jede Kombination die passende Lösung.
Fehlsichtigkeit bei Kindern – frühzeitig erkennen & handeln
Kinder können Sehprobleme oft nicht selbst benennen. Eltern, Lehrer oder Erzieher sind deshalb gefragt, auf Warnzeichen zu achten – etwa Blinzeln, Kopfschiefhaltung, häufiges Stolpern oder mangelnde Konzentration.
Viele Kinder sind bei Geburt leicht hyperop, was sich im Wachstum regulieren kann. Bleiben jedoch starke Brechungsfehler bestehen, drohen Schielen (Strabismus) oder eine Schwachsichtigkeit (Amblyopie).
Frühzeitige Diagnostik in unserer Sehschule oder durch erfahrene Kinderaugenärzte hilft, Risiken zu erkennen und rechtzeitig gegenzusteuern – mit den folgenden drei Behandlungsmethoden:
- Einstärkenbrillen oder MiYOSMART-Gläsern
- Atropin-Augentropfen (Myopiekontrolle)
- Okklusionstherapie bei Schielen
Unser Tipp: Lassen Sie Ihr Kind spätestens zur Einschulung augenärztlich untersuchen – bei Auffälligkeiten auch früher.
Moderne Augenheilkunde in Hamburg – Ihre Experten am Rothenbaum
Das AugenCentrum am Rothenbaum steht für medizinische Exzellenz, Fürsorglichkeit und individuelle Betreuung. Als inhabergeführtes Diagnostik- und Operationszentrum mit zwei Standorten in Hamburg (Blankenese & Rothenbaum) bieten wir ein breites Spektrum der konservativen und operativen Augenheilkunde.
Unsere Fachärzte – PD Dr. med. Johannes Gonnermann und PD Dr. med. Tim Schultz – sind auf unterschiedlichste Sehfehler und Erkrankungen spezialisiert.
Über 30.000 durchgeführte Eingriffe, High-End-Diagnostik, ISO-zertifizierte OP-Standards und ein erfahrenes Team garantieren Ihnen Sicherheit auf höchstem Niveau.
Häufige Fragen rund um Fehlsichtigkeiten
Als Fehlsichtigkeit bezeichnet man eine Abweichung von der Normalsichtigkeit, bei der das einfallende Licht nicht korrekt auf der Netzhaut gebündelt wird. Dadurch entsteht ein unscharfes Bild. Die Ursache kann in der Länge des Augapfels, der Brechkraft der Hornhaut oder Linse oder der Fähigkeit zur Akkommodation liegen.
Die häufigste Fehlsichtigkeit weltweit ist die Myopie (Kurzsichtigkeit). In den letzten Jahren ist insbesondere bei jungen Menschen ein deutlicher Anstieg zu verzeichnen – vor allem durch intensive Naharbeit und wenig Tageslicht.
Zu den häufigsten Sehfehlern zählen:
- Kurzsichtigkeit (Myopie)
- Weitsichtigkeit (Hyperopie)
- Altersweitsichtigkeit (Presbyopie)
- Astigmatismus (Hornhautverkrümmung)
Oft treten diese Formen auch kombiniert auf.
Menschen mit Astigmatismus sehen sowohl in der Nähe als auch in der Ferne unscharf oder verzerrt. Gerade Linien können gekrümmt oder doppelt erscheinen, Punkte wirken wie Striche. Besonders bei schlechten Lichtverhältnissen treten diese Symptome verstärkt auf.
Bei Myopie liegt der Brennpunkt vor der Netzhaut – Betroffene sehen in der Nähe scharf, in der Ferne verschwommen. Bei Hyperopie liegt der Brennpunkt hinter der Netzhaut – das Nahsehen ist eingeschränkt.
Ja, häufig treten Fehlsichtigkeiten kombiniert auf – etwa Altersweitsichtigkeit und Hornhautverkrümmung. Eine genaue Diagnose ist entscheidend.